Die Herren vom Top-Management bei real haben’s ebenso drauf wie ihre Vorsager eine Etage höher im Metro-Konzern: Sie loben sich als attraktive Arbeitgeber, sorgen aber vorrangig dafür, dass viele Beschäftigte in die Erwerbsarmut rutschen und Zukunftsängste wegen des geplanten Unternehmensverkaufs wachsen. Ein bis zwei zusätzliche Jobs oder Aufstockerleistungen, so heißt die Alternative bei den
meisten Neueinstellungen. Das ist angesichts des für sie angewendeten Dumping-Tarifvertrags des DHV-Verbandes nicht wegzudiskutieren.
Das »Wie« beim Verkauf geht alle an
Erst wurde das Unternehmen mit aktuell 279 SB-Warenhäusern durch Managementversagen und ausbleibende Investitionen zu einem stark angeschlagenen Player im Einzelhandel. Und dann fällt den Herren als einziges Verkaufsargument nur noch Lohndumping ein: Die Personalkosten wurden mit gewaltiger Phantasie in Richtung 30 Prozent unter Niveau des Flächentarifs gedrückt – und wenngleich das noch in erster Linie die »Neuen« betrifft, sind doch die Wirkungen auf das bisherige Stammpersonal mitkalkuliert.
Dieser Generalangriff zielt nicht zuletzt auf die Möglichkeiten der gewerkschaftlichen Mitwirkung und muss entsprechend beantwortet werden. Schützt euch selbst! Organisiert euch in und mit ver.di, schließt euch zusammen!
Alarmierende Neuigkeiten gibt es beim Verkaufsprozess. Lange hieß es, die Metro AG wolle ihre Tochtergesellschaft nur als Ganzes verkaufen. Doch spätestens seit veröffentlicht wird, dass »Heuschrecken« wie Cerberus unter den Interessenten sein sollen und sich insbesondere für die real-eigenen 65 Immobilien- Standorte interessieren, war Misstrauen angebracht. Tatsächlich deutet Metro-Chef Olaf Koch auf einmal an, dass real doch in Teilen an mehrere Interessenten verkauft werden könnte.
ver.di hat sich von Anfang an zusammen mit den Betriebsräten und dem Gesamtbetriebsrat gegen jede Zerschlagung oder Ausgliederung ausgesprochen:
Der Erhalt zigtausender Arbeitsplätze und die Rückkehr zu einer echten Tarifbindung liegen im Interesse der Beschäftigten und der Allgemeinheit. Auch das Ziel allgemeinverbindlicher Tarifverträge ist aktueller denn je. Umso schneller sollte sich die Politik einschalten.
Gleichzeitig bleibt es dabei:
Wir müssen selbst Druck auf die Unternehmensleitungen aufbauen, unsere Interessen verteidigen, gemeinsam kämpfen und uns gemeinsam stärker machen!
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