Tarifrunden Handel BaWü 2023

Warnstreiks in mehreren Städten mit Umgebung

Tarifrunde Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg
30.06.2023

Heute ruft die Gewerkschaft ver.di in mehreren Städten des Landes (mit Umgebung) zu ganztägigen Warnstreiks auf. Aufgerufen sind Beschäftigte in Stuttgart mit Umgebung, Heilbronn und Schwäbisch Hall mit Umgebung sowie im Bereich Neckar-Fils. Betroffen sind u. a. die Unternehmen Kaufland, H&M, Ikea, Galeria, Primark und Zara.

Ca. 300 Streikende werden ab 10 Uhr vom Gewerkschaftshaus in Stuttgart in einem Demonstrationszug durch die Stuttgarter Innenstadt ziehen. Ab 11 Uhr 15 findet eine Kundgebung auf dem Schlossplatz statt.

Mit den Arbeitsniederlegungen soll Druck auf die Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifverhandlungen gemacht werden (die Streikenden von Galeria wollen – in separater Tarifrunde – einen Tarifvertrag für Galeria erreichen, der die Tarifbindung an die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels herstellt).

Wolfgang Krüger, ver.di Verhandlungsführer: „Wir wollen vor der Sommerpause noch zu einer Einigung mit den Arbeitgebern kommen. Im Juni stiegen die Verbraucherpreise in Baden-Württemberg um 6,9 % im Vergleich zum Juni 2022. Die Beschäftigten brauchen möglichst bald mehr Geld."

Am 23. Juni war die dritte Verhandlungsrunde über die Tarifentgelte im Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg ohne Annäherung zu Ende gegangen.

Das letzte Angebot der Arbeitgeberseite sieht folgende Bestandteile für eine Laufzeit von 24 Monaten (1.4.2023 bis 31.03.2025) vor:

  • Tabellenwirksame Erhöhungen in drei Schritten: 3 % ab Zeitpunkt des Tarifabschlusses, 2 % ab 1.4.2024 und weitere 2,5 % ab 1.1.25.
  • Zudem soll eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 € in zwei Teilen gezahlt werden: 750 € zum nächstmöglichen Zeitpunkt und 250 € im 2. Jahr. Verbunden mit einer Anrechnungsklausel für bereits ausgezahlte Inflationsausgleichsprämien und einer Notfallklausel mit Abweichungsmöglichkeiten für Unternehmen in besonderer wirtschaftlicher Situation.

Die ver.di-Forderungen lauten:

  • Erhöhung der Löhne und Gehälter um 15 %
  • Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 200 €
  • Verdoppelung der Sozialzulagen
  • Laufzeit: 12 Monate
  • Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit

Ein neuer Verhandlungstermin wurde noch nicht vereinbart.