Was brauchst du, um im Rahmen der Digitalisierung von H&M gut mit den neuen technischen Systemen arbeiten zu können? Was ist für dich besonders wichtig, wenn du an Gute Arbeit mit Zukunft denkst? Unsere ver.di-Mitgliederbefragung hat dir Ende Februar/Anfang März die Möglichkeit gegeben, darauf zu antworten.
Die eindeutigen Umfrageergebnisse (siehe rechts) bestätigen die Einschätzungen deiner Kolleg*innen aus vielen Betriebsversammlungen. Deine Bundestarifkommission leitet daraus die folgenden Themen und Punkte ab, die zu verhandeln sind.
Der erste Punkt ist brandaktuell: H&M hat am 12. März angekündigt, Gespräche mit Drittanbietern zu führen, um Tätigkeiten auszugliedern.
Fragen zu Arbeitszeiten haben mit Abstand die negativsten Werte erreicht: 55% deiner befragten Kolleg*innen machen sich sehr starke Sorgen, dass durch neue Technik und die Umstrukturierung von H&M die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schwieriger wird. Ebenfalls 55% haben sehr starke Sorgen, dass Arbeitszeiten noch flexibler werden. An dritter Stelle der Negativliste: 54% machen sich sehr starke Sorgen, dass in Zukunft mit mehr Befristungen gearbeitet wird. Deshalb hat deine Bundestarifkommission auch die beiden folgenden Verhandlungsthemen aus der Mitgliederbefragung abgeleitet:
Flexibilisierung der Arbeitszeiten und Vertragsstrukturen hängen unmittelbar zusammen. Einen »Einsatz nach Bedarf« kann H&M nur dann minutiös umsetzen, wenn es kaum Teilzeitverträge mit festen Arbeitszeiten gibt – und das sind oft genau die Arbeitsverträge deiner Kolleg*innen, die Familienpflichten haben oder schwerbehindert sind. Vollzeitverträge stehen einer solchen »bedarfsorientierten« Personaleinsatzplanung im Wege. Dafür haben deine Kolleg*innen ein Gespür: An vierter Stelle der stärksten Sorgen steht mit 41% die Befürchtung von mehr ungewollter Teilzeit. Aus diesem Grund ist eine Verhandlung über Kriterien sozialverträglicher Vertragsstrukturen wichtig! Dazu zählt auch die Abschaffung befristeter Arbeitsverträge.
An fünfter Stelle der stärksten Sorgen steht mit 31% die Besorgnis über eine Steigerung der psychischen Belastung (Leistungsdruck). Deshalb hat deine Bundestarifkommission folgende Verhandlungsthemen aus der Befragung abgeleitet:
Angesichts der aktuellen Situation können 9 von 10 Kolleg*innen in der Befragung nicht glauben, in ihrer Filiale in ihrem derzeitigen Job bis zur Rente gut und gesund arbeiten zu können. Und rund 8 von 10 deiner Kolleg*innen haben große oder sehr große Angst um ihren Arbeitsplatz.
Seit dem 12. März tritt nun die Angst vor Outsourcing von Tätigkeiten hinzu, weil H&M sich weigert, eine Konfliktlösung mit dem GBR herbeizuführen! Anstatt den gewohnten Gang in eine dafür vorgesehene Einigungsstelle zu gehen, will H&M lieber Tätigkeiten ausgliedern.
Sicherlich willst auch du, dass Probleme gelöst werden, anstatt sie von einem Gerichtstermin zum nächsten zu verschieben oder sie mit Ausgliederungen zu »umgehen«. Deshalb ist für deine Bundestarifkommission ein weiteres Thema wichtig: Eine erweiterte, das heißt, passgenauere Mitbestimmung bei der Digitalisierung von Arbeitsabläufen sowie bei Gestaltung und Nutzung neuer Technologien, die von einem ständigen Verbesserungsprozess ausgeht. Diesen Prozess will deine Bundestarifkommission mit gemeinsamen, tarifvertraglich geregelten Informations- und Beratungsgremien von ver.di und H&M unterstützen. Um im Rahmen der Digitalisierung von H&M gut mit den neuen technischen Systemen arbeiten zu können, braucht es auch eine verbindliche Regelung, die gute Arbeit mit Zukunft garantiert: Einen Digitalisierungstarifvertrag!
Für Motivation durch Gute Arbeit mit Zukunft!
Digitalisierungstarifvertrag durchsetzen!
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