Kundgebung vor Kaufland-Zentrale in Neckarsulm
Im Tarifkonflikt des Einzelhandels hat die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag vor der Kaufland-Zentrale mobil gemacht. An der Kundgebung in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) beteiligten sich mehr als 1500 Menschen, wie der Verdi-Verhandlungsführer im Südwesten, Bernhard Franke, mitteilte. Die Teilnehmer kamen aus Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Hessen. Unter den Teilnehmern waren auch rund 500 Kauflandbeschäftigte aus 17 Warenhäusern in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dort hatten die Arbeitgeber zuvor den für kommende Woche vorgesehenen Verhandlungstermin abgesagt.
Nach der Kundgebung zogen die Kaufland-Mitarbeiter in einem Protestmarsch durch die Neckarsulmer Innenstadt. Die Streiks sollen heute und am Samstag auch in anderen Regionen fortgesetzt werden.
Bei Kaufland gibt es nach Gewerkschaftsangaben seit Jahren immer wieder Streit um die Eingruppierung von Kassiererinnen. Kaufland betreibt bereits seit Jahren die von den Arbeitgeberverbänden im Zusammenhang mit den Lohnverhandlungen geforderte Abgruppierung der Kassiertätigkeiten. Kaufland steht auch hinter den Forderungen der Arbeitgeber nach einer geringeren Bezahlung so genannter Hilfstätigkeiten wie Regalbefüllung.
Verdi fordert für die rund 220 000 tariflich gebundenen Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg eine Lohnerhöhung von einem Euro pro Stunde und 90 Euro monatlich für Auszubildende. Das Arbeitgeberangebot war bei der jüngsten Verhandlungsrunde als zu niedrig zurückgewiesen worden. Der Vorschlag sieht eine zweistufige Erhöhung der Löhne von insgesamt vier Prozent vor bei einer Laufzeit bis März 2015.